E-Commerce-Trends 2020 - Was bewegt den Onlinehandel?

21. Januar 2020 (aktualisiert am 23. August 2021)

Höchste Kundenzufrieden ist maßgebend für den Erfolg im E-Commerce. Um sich gegenüber der Konkurrenz zu behaupten, ist es wichtig, seine Zielgruppe genau zu kennen. Welche Branchentrends und Entwicklungen im E-Commerce bewegen die Verbraucher:innen? Wie oft kaufen sie online und wo liegen ihre Prioritäten? Unsere repräsentative Umfrage “E-Commerce-Trends 2020” verrät es Ihnen.

Neun von zehn Deutschen shoppen mindestens einmal pro Monat online. Das ist das Ergebnis unserer Studie mit 1.076 Teilnehmenden. 41 Prozent der 18- bis 29-Jährigen kaufen sogar einmal wöchentlich online ein, bei denen zwischen 60 und 64 sind es hingegen nur 13 Prozent. Insgesamt shoppen die Deutschen vor allem mit dem Laptop (61 Prozent) und dem Smartphone (57 Prozent). Die Alterskluft zeigt sich auch hier deutlich in der Wahl der Devices. Während 82 Prozent der 18- bis 29-Jährigen angeben, mobil zu shoppen, sind es bei den 60- bis 64-Jährigen nur 22 Prozent. Ergo: Vielshopper:innen nutzen vor allem das Smartphone. Deshalb sollten Sie auch im Jahr 2020 die Optimierung Ihrer mobilen Website nicht aus den Augen lassen.

Befürchtung zu “gläsernen Kund:innen” zu werden steigt

Bei den Themen Voice Commerce und Social Media bleiben die Deutschen skeptisch. Bezogen auf personenbezogene Daten sind Onlinekund:innen kürzlich nochmal mit der Änderung der Datenschutzgrundverordnung sensibler geworden. Das macht es Onlineshops schwerer, gezielte Werbemaßnahmen vorzunehmen. Trotz immer größer werdender Beliebtheit von Smart Home Geräten, bleibt das Thema Voice Commerce im E-Commerce schwierig. Mehr als jede:r zweite:r Studienteilnehmer:in kritisiert, dass Unternehmen zu viel über ihre Vorlieben wüssten und die Gefahr, zu „gläsernen Kund:innen“ zu werden, groß sei. Diese Befürchtung äußerten 5 Prozent mehr Befragte (58 Prozent) als im Vorjahr.

Deutlicher Generationenunterschied bei Social Media

Ähnlich ist es mit Marketingmaßnahmen in den sozialen Netzwerken. Nur 30 Prozent der Befragten hat schon einmal ein Produkt gekauft, das zuvor von Influencer:innen empfohlen wurde. Noch weniger Zuspruch findet der “Buy Button” in den Netzwerken. Gerade einmal ein Viertel hat bisher diesen Button genutzt, um online einen Kauf zu tätigen. Doch auch hier scheint sich ein Umdenken abzuzeichnen und das Detail im Generationenunterschied zu liegen. 50 Prozent der 18- bis 29-Jährigen gaben an, schon mindestens einmal über diese Funktion geshoppt zu haben.

Trendstudie: "Zeitfenster werden immer wichtiger"

Ein reibungsloser Bestellvorgang und eine pünktliche Lieferung werden im Onlinehandel immer mehr zum Zünglein an der Waage der Kundenzufriedenheit und des Umsatzes. Diese These wird auch durch unsere Studie untermauert. Inzwischen nutzen 39 Prozent der Befragten die Lieferung in einem selbst gewählten Zeitfenster, im Vorjahr waren es nur 16 Prozent. Auch der Anteil der gewählten Lieferoption “Same Day Delivery” stieg deutlich von 17 auf 26 Prozent.

Klimafreundlichkeit in gesamter Customer Journey relevant

Der Klimawandel und die Debatte über klimabewusste Lebensweisen erhielten im vergangenen Jahr nicht nur weltweite Aufmerksamkeit, sondern bewegten auch den deutschen E-Commerce. Der CO2-Ausstoß durch den Versand und Rückversand von Waren ist enorm und Onlineshops, die dem Kundenwunsch nach Nachhaltigkeit nicht entsprechen, könnten in Zukunft das Nachsehen haben. Über 70 Prozent der Befragten zahlen nach eigenen Aussagen extra dafür, dass ihre Produkte klimafreundlich verschickt werden. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar über 80 Prozent. Wiederverwendbare Verpackungen erfuhren bei 86 Prozent über alle Altersgruppen hinweg einen großen Zuspruch. Weniger Retouren sind allerdings nicht zu erwarten, denn mehr als die Hälfte der Kund:innen (64 Prozent) finden es praktikabel, ein Produkt zuhause zu testen und, wenn es nicht passt oder gefällt, wieder zurückzuschicken. Fast die Hälfte hat demnach etwa schon Artikel in verschiedenen Größen bestellt. Nichtsdestotrotz wird sich hier ein ressourcenschonenderer Prozess gewünscht.

Aktuell ist offen, ob sich die Skepsis der Onlineshopper:innen den technischen Neuerungen im E-Commerce gegenüber auch in 2020 hält. Der Wandel hin zu mehr Klimafreundlichkeit und bewussterem Onlineshopping wird jedoch weiter wachsen. Onlineshopper:innen sind bestens informiert über den Wert ihrer Daten und Nachhaltigkeit im E-Commerce. Auf diese Erwartungen müssen sich Händler:innen einstellen. Weitere spannende Details, Daten und Fakten haben für Sie in der Trendstudie zusammengefasst.