Corona-Krise: Anzahl direkt betroffener Händler steigt um 28 Prozent

13. Mai 2020

Bereits vor einem Monat veröffentlichte der Händlerbund eine Studie zur Auswirkung der Corona-Krise auf den Onlinehandel. Nun wurden die 490 Studienteilnehmer erneut befragt. Das Ergebnis: Rund 80 Prozent der Händler sind direkt von der Pandemie betroffen - ein Viertel positiv, knapp 60 Prozent negativ.

58 Prozent der zum zweiten Mal befragten Händler verzeichnen Umsatzeinbrüche von durchschnittlich 68 Prozent in den vergangenen Wochen. Dem entgegenstehen 31 Prozent, die von einer Umsatzsteigerung sprechen. In der ersten Umfrage im März waren es lediglich 11 Prozent, die gesteigerte Umsätze verzeichnen konnten. Die Schere zwischen Gewinnern und Verlierern aus der Krise geht demnach weiter auseinander.

Zwei Drittel kämpfen mit Engpässen

Eine große Herausforderung ist wie schon bei der ersten Befragung die Zusammenarbeit mit Lieferdiensten und Zulieferern. Zwei Drittel (63 Prozent) haben demnach mit Engpässen bei Zulieferern und Dienstleistern zu kämpfen, 17 Prozent mit stornierten Aufträgen. Knapp die Hälfte (47 Prozent) musste zudem Mitarbeiter ins Homeoffice oder in Kurzarbeit schicken und die Umsetzung der Hygienemaßnahmen stieg im Vergleich zum März um 19 Prozent.

Soforthilfen noch selten genutzt

Obwohl mehr als die Hälfte der befragten Händler mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen haben, werden staatliche und nicht-staatliche Hilfen Soforthilfen bis dato noch relativ selten genutzt. Jeder zweite Händler (55 Prozent) gab an, die zur Verfügung gestellten Soforthilfen nicht beanspruchen zu wollen. 40 Prozent haben dagegen bereits Gebrauch von der finanziellen Unterstützung gemacht. Dass so viele Händler noch keine Soforthilfe beantragt haben, könne laut Händlerbund darauf zurückzuführen sein, dass einige die staatliche Hilfe als zu gering einschätzen.

Flexibilität ist die Lösung

Schnelle Reaktion und Flexibilität waren in den vergangenen Wochen von großer Bedeutung. So haben 40 Prozent der Befragten in der Zeit ihr Angebot erweitert und 27 Prozent das Angebot umgestellt. Die Profiteure der Krise sind Händler, die ihr Sortiment anpassen oder aufstocken konnten und die, deren Angebote aus den Top-Kategorien Kleidung, Freizeit und Garten stammen. Diese waren am umsatzstärksten. Das ist auch auf idealo erkennbar.

"Die Corona-Krise ist für uns alle Fluch und Segen zugleich. Einerseits bringt sie Existenzängste, andererseits wirkt sie für die Digitalisierung des Handels als Katalysator. Durch Ladenschließungen und Ausgangssperren erfährt der Online-Handel aktuell eine nie da gewesene Akzeptanz und erreicht neue Zielgruppen. Wenn Qualität und Service überzeugen, kann die Corona-Krise den Online-Handel und die bisher schleppende Digitalisierung in Deutschland nachhaltig positiv beeinflussen", sagt Andreas Arlt (CEO des Händlerbundes).

Die gesamte Studie unseres langjährigen Partners Händlerbund können Sie hier einsehen.

Autorin: Katharina Fentem

Katharina Fentem

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