Die idealo Story Teil 2

25. Juni 2019

Im ersten Teil des Interviews haben Geschäftsführer Philipp Peitsch und Jörn Rehse bereits erste Einblicke in die Entwicklung idealos gegeben. Heute erzählen sie uns, wie sich idealos Wandel auf Produktebene vollzog, wie sie idealo im E-Commerce verankert sehen und wohin die Reise noch geht.   

Philipp hat kurz erklärt, dass die Qualität unserer idealo Seiten und Angebote wichtig ist und der Fokus aktuell auf Nutzer- und Kundenfrequenzen liegt. Wie stellt sich der Wandel idealos auf Produktebene dar und wie profitieren Onlinehändler davon?

Jörn Rehse: Wir haben uns vom Traffic-Durchlauferhitzer weit wegbewegt, hin zu einer qualitativ hochwertigen Plattform. Dabei waren wir immer von dem Selbstverständnis getrieben, offen und objektiv zu sein. Bei idealo können kleine und mittelgroße Händler auf Augenhöhe mit den großen Playern auftreten, ohne dass ein übertriebener Preiskampf stattfindet.

Mittlerweile haben wir immer mehr Stammnutzer, die einen starken Convenience-Bedarf mitbringen. Also haben wir die Bedienbarkeit, Produktvielfalt und -informationen deutlich ausgebaut. Früher war idealo eine Seite, die besonders für Technik-Käufer interessant und bis 2013 eher eine “SEO-Maschine” war. Heute ist idealo ein “Mainstream”-Produkt geworden, d.h. auf idealo tummeln sich Millionen Menschen von jung bis alt, deren Convenience-Bedarf wir durch unsere Entwicklung erfolgreich bedienen können. Wir haben konsequent daran gearbeitet die Plattform nutzerfreundlicher und nützlicher zu machen. Dazu gehörten schon früh Standardfunktionen wie ein vernünftiger Merkzettel und verbesserte Such- und Filterfunktionen, aber auch der systematische Ausbau und die Vertiefung des Produktkataloges. Am Nutzerverhalten sehen wir, dass wir mit dieser Strategie den Preisvergleich erfolgreich neu erfunden haben. Der Nutzer geht direkt zu idealo und verwendet die Plattform als Basisstation für seinen Einkauf. Abgeschlossen wird der Kauf dann bei einem der Händler.

Als Teil dieser Entwicklung haben wir auf der Supply-Seite in den Jahren 2016 und 2017 hunderte unserer Partner besucht und persönlich mit ihnen gesprochen. So konnten wir herausfinden und verstehen, welchen Bedarf diese haben und wie wir idealo für sie verbessern können.

In einigen Situationen, insbesondere auf den mobilen Geräten, ist manchen Kunden aber auch der Schritt zum Händler schon zu mühsam. Für dieses Segment haben wir idealo Direktkauf eingeführt. Neben diesem extremen Convenience Anspruch der Konsumenten war "Trust" eine der Motivationen, idealo Direktkauf ins Leben zu rufen. Das Vertrauen, das unsere Stammkunden in uns haben, erhöht ihre Kaufbereitschaft, die wir durch den Checkout direkt an die Händler weitergeben.

So haben wir uns als letzter Retail Preisvergleich durchgesetzt, besser noch: Wir sind gewachsen und für den Kunden zu einer fest eingeplanten Station in der Shopping-Journey geworden. Mit unserer großen und wertvollen App-Reichweite bieten wir außerdem einen zusätzlichen Einkaufskanal. Von all diesen Vorteilen profitieren unsere Händler.

In welcher Position seht ihr den E-Commerce heutzutage? Und welche Rolle spielt idealo?

Jörn Rehse: Zwar wachsen mit dem Markt auch die sogenannten Big Player. Aber da der Markt insgesamt immer größer wird, wächst auch heute noch die Zahl der vermeintlich kleinen Onlinehändler - und ihre Umsätze. Für Onlineshops, die nicht auf Marktplätzen oder über Plattformen vertreiben, wird es jedoch zunehmend schwieriger am Markt zu bestehen. Wir haben in unserer DNA verankert, Onlineshops qualitativ hochwertigen Traffic zu geben und unterstützen somit eine große Vielfalt im deutschen E-Commerce Markt. Wir sind die einzige nennenswerte Plattform mit echten Stammkunden, die den Kundenkontakt an den Händler weitergibt.  

Die Customer Journeys werden viel fragmentierter, deshalb gibt es immer mehr Shops und Plattformen mit unterschiedlichen Rollen. Kunden nutzen den einen Shop als Informationsquelle, den anderen, um vertrauenswürdige Bewertungen zu lesen - am Ende entscheiden sie sich dann aber vielleicht doch für einen ganz anderen Shops. Viele Aspekte dieser Vorqualifikation können wir auf idealo vereinen. Unsere Rolle ist, einerseits dem Onlineshopper die optimale Kaufentscheidung zu ermöglichen und andererseits den Händlern eine Plattform zu bieten, über die sie unmittelbaren Kontakt zu Nutzern mit echter Kaufabsicht bekommen.

Wir steigern  Reichweite und Sichtbarkeit der Shops bei relevanten Nutzern ganz enorm  - und damit natürlich auch ihren Umsatz. Als Preisvegleich geben wir dem Händler dabei gern die Möglichkeit eine eigene direkte Kundenbeziehung aufzubauen,

Philipp Peitsch: Wir bilden für viele unserer Shops eine Technologiebrücke zum Kunden. Nur eine handvoll Player haben zum Beispiel eine App mit relevanter Reichweite und Erfolg. Nur wenige haben so viele und so strukturierte Daten, dass sie Kunden mit einer guten Recommendation begeistern können. Viele Kunden suchen Bequemlichkeit im Kauf und wollen ihre Daten nicht immer wieder in individuellen Checkoutstrecken eingeben. Mit anderen Worten: wir können unseren Shops auf der Kundenseite Marktsegmente erschließen, die sie allein kaum mehr erreichen können. Darin sehen wir eine Kernfunktion von idealo.

Wohin wird die Reise noch gehen?

Philipp Peitsch: Wir möchten die Customer Journey für unsere Nutzer weiter vereinfachen. Vom Auffinden des gewünschten Produkts, über den Kauf bis hin zur zufriedenstellenden Lieferung setzen wir auf ein hohes Maß an Qualität und Transparenz. Zufriedene Käufer werden zu Wiederkäufern. Wir wissen, dass es längst nicht mehr nur um den günstigsten Preis geht. Onlineshopper wollen wissen, wann ihre Bestellung bei ihnen eintrifft, wie hoch der Retourenaufwand ist und welche Zahlarten sie nutzen können.

Jörn Rehse: Wir wollen Händlern mehr Reichweite und Umsatz ermöglichen. Natürlich sind vernünftige Preise wichtig, aber wir wollen nicht irgendeinen Kampf befeuern. Anders als ein Marktplatz oder Shop agieren wir eher als Flankengeber. Mit unserem einzigartigen Produktkatalog haben wir ein kostbares Alleinstellungsmerkmal im E-Commerce, das sich insbesondere bei unseren Stammkunden, deren Anzahl wir in den letzten Jahren verdoppeln konnten, als wertvoll herausgestellt hat.

Wir haben tiefe Einblicke in die Trends und das Kaufverhalten der Onlineshopper und nutzen diese, um unseren Händlern Optimierungstipps zu geben. Außerdem nehmen wir von diesen Insights ausgehend natürlich kontinuierlich Verbesserungen vor - wie beispielsweise aktuell das Anbieten von noch mehr Zahlarten. Diese Optimierungsmaßnahmen decken den Convenience-Bedarf der Nutzer ab und steigern somit den Umsatz der Händler, weil beispielsweise die Anzahl der Kaufabbrüche minimiert werden.

Philipp Peitsch: Um all das umsetzen zu können, sind wir als Unternehmen in den letzten Jahren auch nochmals stark gewachsen. Personell kann man die Fortführung unserer Erfolgsgeschichte nur mit motivierten Mitarbeitern stemmen. Arbeitnehmer in unserem Business sind heiß begehrt. Haben wir einmal gute Fachkräfte gefunden, legen wir daher Wert darauf, diese zu halten oder gegebenenfalls auch in neue Rollen weiterzuentwickeln, sodass sie mit uns auf unserer Reise möglichst lange begleiten. Wir werden unsere Agilität und Unternehmenskultur immer weiterentwickeln. Das Fundament unserer Unternehmens- und Führungsphilosophie ist der maximale Freiraum von Eigenverantwortung und Entwicklung, den wir unseren Mitarbeitern bereitstellen. Bei uns heißt Karriere nicht in erster Linie “die Leiter immer höher zu klettern”. Mitarbeiter, die ihren Arbeitstag mit der Arbeit verbringen, die ihnen Spaß macht, sind um ein vielfaches produktiver und bringen idealo weit nach vorn.

Autorin: Katharina Fentem

Katharina Fentem

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